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			 Seitdem
			die Existenz unseres Java-Projekts MERAPI bekannt wurde, hat es sehr viel Interesse dafür gegeben und wir
			haben sehr viele Nachfragen nach dem Fortschritt des Projekts erhalten. Es gab bisher einige Verzögerungen
			und diese haben natürlich einige Zweifel an den Amiga-Anwendern hervorgerufen, die an dem Projekt interessiert
			sind. Daher wollen wir Euch hiermit mitteilen, wie die Dinge um MERAPI stehen. 
			 
			Das Wichtigste zuerst: Das Projekt wurde nicht eingestellt. Wir wollen eine hoch-qualitative, innovative Java-Implementierung
			für den Amiga anbieten. Wir müssen jedoch zugeben, daß wir den Aufwand zum Erreichen dieses Ziels
			sehr stark unterschätzt haben. Das Projekt ist noch nicht fertig für den Betatest und es liegt noch einige
			Arbeit vor uns. 
			 
			In der Softwareindustrie im allgemeinen kann man sagen, daß dies ein normaler, wenn auch unglücklicher
			Umstand ist. In diesem Fall ist es in einer Hinsicht jedoch auch eine gute Sache, denn wenn wir früher gewußt
			hätten, wie lange diese Arbeit dauern würde, hätten wir sie vielleicht nie begonnen. Nun sind wir
			immer noch froh, daß wir es getan haben! Bisher hat sich die Herausforderung, einen speziell für den
			Amiga zugeschnittenen JIT-Compiler zu entwickeln, als nicht zu schwierig oder kompliziert herausgestellt. Das Problem
			ist vielmehr die knappe Zeit und die knappen Ressourcen auf unserer Seite und auf Seiten externer Firmen. Zum jetzigen
			Zeitpunkt übersetzt das Programm korrekt den Java Bytecode in native Maschinensprache. Es lädt, linkt
			und überprüft die Classen-Dateien auf Richtigkeit und Sicherheit (tatsächlich hat dieser Teil eine
			große Anzahl von Bugs in Sun's eigenem JDK aufgedeckt). MERAPI hat GUI-Elemente, die dem Amiga-typischen
			Look&Feel sehr ähnlich sind und zudem ein komplettes Amiga-typisches Menüsystem (ein Ersatz war notwendig,
			weil die Amiga-Standardmenüs einige Einschränkungen hatten). 
			 
			Durch all diese Neuentwicklungen und Probleme kam es zu einem relativ langsamen Entwicklungsprozeß. Konsequenterweise
			haben wir daher einige Entscheidungen getroffen. Nachdem es sich als nahezu unmöglich erwiesen hat, einen
			sinnvollen Zeitpunkt für die Fertigstellung von MERAPI zu nennen, werden wir in der nächsten Zeit keine
			Termine mehr nennen, bis die Details der Lizensierung klar sind und sich MERAPI definitiv vor dem Abschluß
			befindet. Um weitere Verzögerungen zu vermeiden, planen wir eine schrittweise Veröffentlichung. Dies
			bedeutet das die erste Version der JVM nicht alle fortgeschrittenen Funktionen der Standard-Java-Bibliothek bieten
			wird, die viele jedoch beim normalen Einsatz auch nicht brauchen werden oder die mehr kosmetische als funktionale
			Ziele verfolgen. 
			 
			Diese Funktionen werden in den folgenden Versionen zur Verfügung gestellt. Dies gibt uns mehr Zeit, um uns
			auf die Qualität und Stabilität der ersten Version zu konzentrieren. Letztendlich können solche
			Funktionen leicht in das existierende Projekt eingebaut werden, die Qualität läßt sich nachträglich
			jedoch nur schwer verbessern, wenn die Grundkonzepte nicht stimmen. Wir vertrauen darauf, daß Ihr, die Amiga
			Anwender, diese Ansicht der Softwareentwicklung teilt und unseren Standpunkt und die Entscheidungen versteht. 
			 
			Danke für Eure Zeit, 
			 
			Jeroen T. Vermeulen |