We develop to WarpUP the Rosbach, 18. Januar 1997. Ein neues Betriebssystem für neue Marktchancen Als Hersteller des Entwicklungssystems StormC für pOS waren wir bei HAAGE & PARTNER bereits sehr früh mit den Konzepten des neuen Betriebssystems vertraut. Zu dieser Zeit hofften noch sehr viele Hersteller auf eine Weiterentwicklung des schon damals in die Jahre gekommenen AmigaOS. Nur wenige besaßen den notwendigen Weitblick, um zu erkennen, daß eine Portierung des bestehenden Systems auf eine neue Hardware nur mit enormem Aufwand hätte betrieben werden können. Vielerorts wurde das Hauptaugenmerk auf die Spezifikationen neuer Hardware gerichtet. Diskussionen entbrannten ob die Wahl des PowerPC-Prozessors und einzelner unwichtiger Komponenten wirklich die richtige gewesen sei. Auch heute gilt noch für viele die Devise: Hauptsache eine neue Hardware, damit alles schneller wird, die Software läuft dann schon von alleine. Zurückblickend betrachtet hatte diese Vorstellung sehr lange Gültigkeit. Man kaufte sich lediglich eine neue Turbokarte und schon lief alles viel schneller und schöner. Noch heute bestehen die Möglichkeiten, zum Beispiel einen alten Amiga 2000 durch Aufrüstung mit einer 68060-Karte zu einer konkurrenzfähigen Maschine auszubauen. Das Betriebsystem und bestehende Software können ohne Veränderung betrieben werden. Lediglich zur Ausnutzung der vollen Leistung des 68060-Prozessors können Optimierungen vorgenommen werden. Dies ist beim Verwendung einer PowerPC-Prozessors nicht mehr möglich ! Sowohl das Betriebssystem AmigaOS, als auch alle bestehende Software laufen derzeit nicht auf einem PowerPC ! Kompliziert aber nicht undurchsichtig Bedingt durch die stark differierenden Prozessortechnologien zwischen 68000 und PowerPC, ist es nicht mehr so einfach möglich, eine Turbokarte mit nur einem dieser Prozessortypen auszustatten, um Sie mit bestehender Software betreiben zu können. Zwitterlösungen müssen her. Das PowerUp-Prozessorboard der Firma Phase 5 ist eine solche Lösung und beherbergt daher auch beide Prozessortypen. Dabei übernimmt die 68K-CPU die altbekannten Aufgaben der Betriebssystem- und Peripheriesteuerung, wohingegen der PowerPC lediglich speziell für diese Konstellation vorbereitete Programmteile neu entwickelter Software beschleunigen kann. Um solche Turboboardlösungen ausnutzen zu können, müssen Softwareentwickler bereits bei der Konzeption Ihrer Software entsprechendes berücksichtigen. Die Anforderungen an das Entwicklungssystem steigen ebenso, da der 68K- und PowerPC-Code zu einer sogenannten Mixed-Binary zusammengefügt werden müssen. In StormC wurden dazu neue Eigenschaften in den Codegenerator und den Linker implementiert. Der Vorteil dieser Lösung liegt ganz eindeutig in der weiterhin bestehenden Nutzbarkeit "alter" Software. Der Vorteil des PowerPCs kann jedoch nur durch den Einsatz speziell vorbereiteter Software genutzt werden. Das "alte" Betriebssystem wird dadurch nicht schneller. Die Frage der Kompatibilität Der schrittweise Austausch einzelner Bibliotheken des Betriebssystems scheint zwar, bedingt durch das Shared-Library Konzept des Amiga, vorstellbar, bedeutet aber gleichzeitig, daß bestehende Software inkompatibel wird. Der Aufbau einer Schnittstelle zwischen "alten" Programmen und teilweise nativen Betriebssystemfunktionen würde weiteren Aufwand bedeuten, der nur wenig Vorteile brächte, da vieles weiterhin auf dem 68K-Prozessor ablaufen müßte. Eine derartige Umstellung ist zeit- und kostenintensiv. Die Problemlösung Die beste Lösung ist unserer Meinung nach ein vollständig natives Betriebssystem, das auf die Eigenschaften der jeweiligen zugrundeliegenden Prozessortechnologie angepaßt werden kann. Mit pOS existiert ein solches Betriebssystem, das heute parallel zum AmigaOS auf 68K Amigas einsetzbar ist und in naher Zukunft für PowerPC Maschinen existieren wird. Softwareentwickler haben bereits heute die Möglichkeit, ihre Software auf die neuen Eigenschaften von pOS anzupassen. Unser Entwicklungssystem StormC bietet hierfür alles notwendige. Entwickler müssen lediglich die Umsetzung ihrer bestehenden Software auf das StormC-Entwicklungssystem vornehmen. Ist dies geschehen, habt man den Vorteil, sowohl für AmigaOS, pOS und sogar für den PowerPC vorbereitet zu sein. Selbstverständlich nutzen auch wir die Vorzüge unseres Entwicklungssystems und werden daher die Softwaretitel ArtEffect, DrawStudio und EasyWriter schnellstmöglich auch für pOS verfügbar haben. Eine pOS-Variante von StormWIZARD ist bereits heute fertiggestellt. Für uns besteht kein Zweifel daran, daß die Firma ProDAD den richtigen Weg geht. Die Herstellung eines neuen und innovativen Betriebssystems unter Berücksichtigung moderner Entwicklungskriterien ist der Grundstein für eine reelle Amiga-Zukunft - die Hardware spielt dabei nur eine Nebenrolle. Jürgen Haage, Geschäftsführer
|