Und es geht weiter mit meinem Bericht unserer Karibiktour vom 29.01.2001 bis zum 25.04.2001.

Wir liefen also in San Juan ein, der Hauptstadt Puerto Ricos. Hier lagen wir für ca.3½ Tage, meiner Ansicht viel zu kurz. Ich spreche, glaube ich, nicht für mich alleine, wenn ich sage, daß San Juan der beste Auslandshafen war, den wir hatten. Wir lagen direkt an der Passagier Pier mitten im Zentrum der Stadt. Von dort aus konnte man zu Fuss das Hafenufer mit seinen Kneipen (sowie McDoof und das Hard Rock Café) bequem erreichen. Ein Pflichtbesuch war natürlich auch das Schnellrestaurant Hooters, wo das Essen von leicht bekleideten Kellnerinnen an den Tisch gebracht wird. Leider hatten sie immer noch ziemlich viel an und das Essen war doch recht teuer.

Naja, trotzdem gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten in San Juan die auch fast alle von uns besucht wurden. Neben Burgen und Festungen (wie z.B. die alte Stadtmauer aus dem Krieg) gibt es auch viele kleine Sachen, wie unter anderem kleine typische Läden oder Straßencafès. Außer in der Stadt rumzubummeln haben wir uns bei bestem Wetter natürlich auch an den Strand begeben um zu baden und natürlich um den Strandschönheiten nachzuschauen und zu flirten. Tja, so ist das, fast wie Urlaub. Trotz allem sind wir nach fast 4 Tagen wieder aus diesem schönen fleckchen Erde verschwunden. Schade. Aber es stand noch das Manöver JTFEX, das eigentliche Anliegen unserer Reise.

Das JTFEX-Manöver lag also vor uns. Dieses Manöver haben wir zusammen mit den Amerikanern und Canadiern durchgeführt. Hier trafen wir auch zum ersten Mal auf den amerikanischen Flugzeugträger U.S.S. Enterprise. (Nein, fliegen konnte das Schiff nicht :)) Bei diesem Manöver ging es also darum unsere Langstrecken Raketen zu testen. Ob die Zielanweisung klappt, die Zielauffassung, natürlich der Abschuß der Rakete usw. Verschossen haben wir 3 NATO Seasparrow, 4 MM38 Exocet und einige kleinere RAM-Flugkörper. Von unseren anderen Einheiten (FGS Köln, FGS Niedersachsen und dem Zerstörer Mölders) wurden natürlich auch entsprechend deren Bewaffnung gefeuert was das Zeug hält. Die Amis und Canadier haben dann auch Ihre Waffen an uns ausprobiert.

Das lief in etwa so ab: Zwischen uns und unserem "Feind" lag ein Gebiet von etwas mehr als 40 Seemeilen (1 SM = 1,84 KM). Die Reichweite der Raketen die wir abfeuerten beträgt aber nur ca. 38 SM. Bevor uns also der Flugkörper erreicht, geht ihm der Sprit aus und fällt ins Meer. Mittels Computer kann aber die Flugbahn weiterberechnet werden und somit wird bestimmt ob der Schuss ein Treffer war oder nicht.

Nach diesem Tag sind wir noch kurz wieder in Roosevelt Roads eingelaufen um wieder aufmunitioniert zu werden. Das hat aber nur insgesamt 2 Tage in Anspruch genommen. Nun waren wir also auf dem Weg in Richtung Charleston. Auf dem Weg dorthin war eigentlich nichts besonderes vorgefallen, außer, daß wir schon wieder in nördliche Gefilde eingedrungen sind. Das machte sich auch entsprechend am Wetter bemerkbar, denn es wurde zunehmend kälter und ungemütlicher.

Am 12.03.2001 liefen wir zum letzten Mal aus Rosevelt Roads aus. Wir wollten nach Charleston, wo wir dann auch am 27.03. eintreffen sollten. Vorher hatten wir auf dem doch recht langen Transit (eigentlich hätten wir nicht so lange gebraucht) noch einige interne Kampszenarien eingespielt bekommen, damit wir nicht einrosten. Also mal hier ein Feuer löschen oder mal da einen Wassereinbruch stoppen oder mal Gefechtsdienst. Also das übliche. Nichts besonderes. Da die Temperaturen auch schon wieder zurückgingen war das alles kein Problem.
Dann endlich: Charleston/USA Unser Ziel war da. Wir waren endlich in den USA, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Und gleich fallen einem die Autos ins Auge, boah was für Autos. Danach die Benzinpreise: 1 Gallone (rund 3 Liter) für 1,25 US-Dollar - heißt also 3 Liter (Normal)Benzin für 2,50 DM ! Das ist doch schon mal was. Aber die Autos verbrauchen wahrscheinlich auch dementsprechend mehr von dem Brennstoff :)
Nach dem Anlegen kurz Müll von Bord, dann IO-Musterung danach Dienstausscheiden und dann auf in die Stadt. Hmm, toll ohne Auto ist man hier ziemlich aufgeschmissen. Alles sehr weitläufig. Also ab in den nächsten Bus und los. Bei dem Verstehen der Amis haperte es allerdings ein wenig. Erstens sprechen sie alle sehr schnell und zweitens nuscheln sie zudem auch noch. Da hilft nur eins, sie auf deutsch zutexten. - Nein, Spass beiseite, die nuscheln wirklich sehr. Dabei interessiert es sie auch nicht ob sie verstanden werden oder nicht. Wie dem auch sei wir haben es überstanden. Doch auch beim erkunden der Stadt und der näheren Umgebung wird man hungrig. Und wo geht man hin wenn am mal richtig amerikanisch essen will? Richtig - zu McDonalds. Übrigens alle McDoofs die wir gesehen haben waren immer ausnahmslos sehr gut besucht. Die Burger sind wirklich so wie auf dem Bild und auch größer als bei uns. Da wird man schon satt von einem Burger + Pommes. Und zu trinken gibt's auch reichlich. Und wenn es leer ist holt man sich einfach kostenlos was neues zu trinken. Das war auch bei Burgerking so. Scheint in den USA irgendwie normal zu sein. Naja, da ist man ja nicht abgeneigt. Gut gestärkt ging es also weiter zum einkaufen und zum gucken. Nach fast einer Woche sollte unsere Tour dann weitergehen. Diesmal wieder über den grossen Teich (in Fachkreisen auch ATLANTIK genannt) der Heimat entgegen.

Unser nächster Zwischenstopp war über Ostern auf Teneriffa. Genauer gesagt Santa Cruz. Hier war nichts geplant und so konnte man sich über Ostern mal richtig entspannen. Ich habe mich an den Strand gelegt, die Sonne genossen und mit 3 Kameraden von mir die Insel erkundet. Wir hatten ein Auto zur Verfügung und sind dann einen Tag lang über die ganze Insel gereist und haben uns alles angeschaut. Sehr schön und sehr warm war es. Aber so kann man Ostern auch geniessen. Aber dann wollten wir doch mal wieder nach Hause zu Freunden und zur Familie. Dann, nach 3 wunderschönen Tagen liefen wir nochmal für 8 Tage aus um dann in Wilhelmshaven/Deutschland festzumachen.

Auf der Pier war eine Menge los, als unser Verband einlief. Es waren 5 Schiffe die in kurzen Abständen nacheinander einliefen. Wir als Führungsschiff natürlich als erstes. Eine Horde von Eltern, Bekannten, Freunde, Freundinnen, Brüder und Schwestern waren da um uns in Empfang zu nehmen. Außerdem war unser Geschwarderkommandeur da und eine Musikkapelle, die Musik spielte. Ja, es ist doch schön wieder zu Hause zu sein.

Tja, das war es also. Ein kleiner Bericht als Stellungnahme zu meiner langen Abwesenheit und als Entschuldigung daß ich so lange nichts geschrieben habe. Ich hoffe es war nicht allzu langweilig.


HIGHNOON

PS: Am 04.September dieses Jahres laufen wir wieder aus. Diesmal in Richtung Mittelmeer mit allem drum und dran
(inkl.: Ballermann). Wir kommen dann am 17.Dezember wieder.