Datei: SCSI.TXT Michael Ruge Rsselsheim, den 17.12.1994 Email: Michael Ruge @WI2.MAUS.DE) Der Falcon kann SCSI-2. SCSI-2 ist eine Software-Sache. Wide-SCSI (16 und 32-Bit-Bus) sind optionale Features. Die wesentlichen unterschiede von SCSI-1 zu SCSI-2 sind folgende: - Die Regeln fr den Phasenablauf haben sich von SCSI-1 nach SCSI-2 ge- ndert. Whrend Arbitrierung und die MESSAGE-OUT-Phase nach der Selektion in SCSI-1 optional waren, sind sie in SCSI-2 Pflicht geworden. - Bei SCSI-2 kann man nur ber eine MESSAGE-Phase in eine Folge von Kommando- und Datenphasen eintreten oder aus ihr herauskommen. - Arbitrierung findet in SCSI-2 immer statt, auch wenn es nur einen Ini- tiator in der Konfiguration gibt. Auch ein Target muss um den Bus arbi- trieren, nmlich dann, wenn es den Bus den Bus vorher freigegeben hatte und sich jetzt zum Initiator zurckverbinden lassen will. - Synchroner Transfer ist eine bertragungsart fr SCSI-Daten, die in ih- rer ursprnglichen Definition Datenraten von bis zu 5 MByte/Sekunde zu- lsst. Synchroner Transfer ist schon in SCSI-1 als optional definiert. SCSI-2 erlaubt als Erweiterung dazu den schnellen synchronen SCSI (Fast SCSI), der Datenbertragungsraten mit bis zu 10MHz erlaubt. Die Angabe in MHz deshalb, weil mit SCSI-2 ausserdem der bis zu 32-bit-breite Transfer eingefhrt wurde. Die Datenrate bei 10 MHz ist also je nach SCSI-Busbreite verschieden: 10MB/sek bei 8-Bit 20MB/sek bei 16-Bit 40MB/sek bei 32-Bit Wobei zu sagen ist, dass nur sehr wenige Gerte 16- oder 32-Bit breiten SCSI untersttzen (auch der Falcon nicht). Bei Scannern ist mir da kei- ner bekannt, der Paragon hat auf jeden Fall nur 8-Bit breites SCSI. - Targetroutinen sind Prozesse, die im Target ablaufen. Sie wurden mir SCSI-2 eingefhrt und knnen zum Beispiel fr Diagnosezwecke verwendet werden. Sie sind Herstellerspezifisch. - Erweiterungen im MODE-SENSE bzw. MODE-SELECT-Kommando (Page-Format). - SCSI1-Bandgerte schreiben die gepufferten Daten nicht notwendigerweise vor der Ausfhrung des REWIND-Kommandos... Du siehst also, dass es sich ausschliesslich um Erweiterungen in der Software oder um optionale Hardware-Features handelt. Auch an einem TT kann man ohne Probleme SCSI-2-Gerte betreiben und ausnutzen! Die Terminierung: Richtig ist 330 gegen GND und 220 gegen 5V (Passive Terminierung) oder eben die Parallelschaltung (eine Spannungsquelle hat Ri = 0 Ohm) der bei- den gegen den Spannungswert, der sich bei so einem Teiler einstellt, d.h. 110 Ohm gegen ~2.85 (3)Volt (Aktive Terminierung). Man nehme: 18 Widerstnde 330 Ohm 18 Widerstnde 220 Ohm oder Widerstands-Array's :-) Bei den Array's mit 8 Pin's ist Pin 1 GND und Pin 8 +5Volt, alle anderen Pin's kommen an die Datenleitungen. Die 330er kommen mit einem Ende an Masse, die 220er an TERMPWR. Und dann noch jeweils ein Ende an die 18 Signalfhrenden Leitungen. Am SCSI Bus wren das die Leitungen Nummer: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 32, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50. TERMPWR ist an Leitung 26. Alle ungeraden Leitungen sind Masse. Am Centronics-Stecker sind das die Pins: 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 41, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50. Hier befindet sich TERMPWR an Pin 38. Die Pins 1-25 sind Masse. Alles Klar? Hier noch die Belegung: Pin 1 2 GND o o Data 0 o o Data 1 o o Data 2 o o Data 3 o o Data 4 o o Data 5 o o Data 6 o o Data 7 o o Parity o o GND o o GND o o GND o Term Power o o GND o o GND o o /ATN auf den ungeraden Pins o o GND liegt nur GND o o /BSY o o /ACK o o /RST o o /MSG o o /SEL o o /C/D o o /REQ GND o o /I/O Pin 49 50 Bei der Aktiven Terminierung (110 Ohm) darf diese KEINESFALLS gegen TERM- PWR des SCSI-BUS geschaltet werden. Im Elektor-Halbleiterheft 1993 (7/8) ist auf Seite 40 eine Bauanleitung fr eine aktive SCSI-Terminierung: __________ IC1 | | ------2----- | | | | je 120R +5V )-----------*--1 L200 5----*--------*----------*---###---( * | | | | | | von Pin 26 | --3------4-- # R3 # R1 *---###---( * des SCSI-Kabels | | | # 39R # 330R | (TermPwr) | | | | | *---###---( * | | *-------* | | C1 --- | | | | usw, 18 220nF --- | # R2 --- C2 | Widerstnde | | # 820R --- 100nF | jeweils an die | | | | | SCSI-Signale Gnd )-----------*-----*------*-------*--------* | --- * Die 18 120-Ohm-Widerstnde kommen an die Anschlsse Nr. 2, 4, 6, 8, 10 und 12, 14, 16, 18, 32, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50. * Masse an alle ungeraden Pinnummern (ausgenommen 25, die ist n.c.), zustzlich an die Pins 20, 22, 24, 28, 30, 34. * +5V (TermPwr) liegt auf Pin 26. Auf dem SCSI-Bus mu grundstzlich das Ende des Busses durch Terminatoren abgeschlossen werden. Dabei handelt es sich um Widerstnde( die wie oben beschrieben angeschlossen werden mssen!) die an den Kabelenden Reflek- tionen unterdrcken und die SCSI-Signale auf einen definierten Pegel bringen. Ein Terminator ist etwa das gleiche, wie eine Schallschluckende Ober- flche in einem Raum. Wenn man eine harte und glatte Wand hat, so gibt es Echos in dem Raum, bringt man jedoch eine weiche Oberflche an der Wand an (zB Schaumstoff), so gibt es keine Echos mehr. Von diesen Terminatoren drfen immer nur zwei Stck angebracht sein: an den Enden des Kabels. Bei einem Terminator handelt es sich um Widerstand- arrays, die meistens auf dem Gert oder als externer Stecker angebracht werden. Auf einem Gert besteht ein Terminator normalerweise aus zwei (meist mit 10 Beinchen) oder drei (meist mit 8 Beinchen) schmalen, roten, schwarzen oder gelben Steckerchen die bei dem SCSI-Anschlu des Gertes in die Platine eingesteckt sind. Bei den Festplatten der Firma Fujitsu ist der Terminator ein kleiner Grauer Plastikchip der gesockelt direkt am SCSI-Anschlu der Festplatte sitzt. Eine andere Variante sind aktive Terminatoren. Diese knnen im allgemei- nen durch einen Jumper auf der Festplatte aktiviert werden (zB Quantum LPS540S und LPS525S : Jumper TE (Termination Enable)) Beachten Sie, da die Terminatoren an den Enden des Kabels sein mssen, dies hat nichts damit zu tun, welche Gertenummer das Gert hat, an dem die Terminatoren sitzen. Es ist immer zu beachten, da sich die Terminatoren an Ende des KABELS befinden mssen. Befindet sich am Ende des Kabels ein Gert, so mu das Gert terminiert werden, handelt es sich um ein offenes Kabelende, so mu das Kabel terminiert werden. Ein paar Beispiele: Atari TT030: Hat der TT030 eine interne Festplatte und kein extern angeschlossenes SCSI-Gert, mu sowohl die Interne Festplatte als auch das Mainboard des TT030 (direkt hinter der 25pol DSUB-Buchse) Terminiert sein. ACHTUNG: Atari hat den Pin25 TermPwr nicht mit Spannung versorgt, es mu also dafr gesorgt werden, das die Gerte (Festplatten, Wechselplatten, MO-Laufwerk, Streamer, etc.) die bentigte Spannung liefern oder man ver- sorgt Pin 25 des externen SCSI-Ports (25pol DSUB-Buchse) ber eine 1N4001 Diode UND eine Sicherung (maximal 1 Ampere) mit der erforderlichen Span- nung. Hat der TT030 eine interne Festplatte und ein extern angeschlossenes SCSI-Gert, mu sowohl die Interne Festplatte als auch das externe Gert jedoch niemals das Mainboard des TT030 (direkt hinter der 25pol DSUB- Buchse) Terminiert sein. ACHTUNG: Atari hat den Pin25 TermPwr nicht mit Spannung versorgt, es mu also dafr gesorgt werden, das die Gerte (Festplatten, Wechselplatten, MO-Laufwerk, Streamer, etc.) die bentigte Spannung liefern oder man ver- sorgt Pin 25 des externen SCSI-Ports (25pol DSUB-Buchse) ber eine 1N4001 Diode UND eine Sicherung (maximal 1 Ampere) mit der erforderlichen Span- nung. Atari Falcon030: Ob der Falcon030 ber eine interne (IDE/AT-BUS) Festplatte verfgt ist fr den sicheren Betrieb des SCSI-Ports belanglos, da der IDE/AT-BUS Port nichts mit dem SCSI-Port zu tun hat. Der Falcon ist grundstzlich das Erste/Letzte Gert am SCSI-BUS (jenach- dem aus welcher Seite man den Bus betrachtet), daher ist der Falcon030 auch Standardmig (Standard schreibt man mit D!) auch auf Mainboard Ter- miniert. Es mu nur noch das Letzte Gert am SCSI-Bus terminiert werden, im Gegensatz zum TT030 liefert der Falcon030 jedoch die bentigte Speise- spannung fr TermPwr. Gerte an DMA-Adaptern am ACSI-Port: Im allgemeinen besitzen die Hostadapter eine Terminierung. Damit sollte der Hostadapter am einem Ende des Kabels angeschlossen werden und am letzten angeschlossenen Gert mu Terminator sein. Ausnahme: Die Hostadapter des Atari MegaSTE und der Megafile, da drfen die angeschlossenen Gerte nicht Terminiert sein! Wieso denn das, werden Sie sich jetzt fragen? Beide Hostadapter sind A.) nur fr kurze Kabelwege gebaut B.) verfgen nur ber einfache Treiber C.) Genaueres und Ausfhrlicheres in den Dateien MSTEPRTY.TXT und MF44PRTY.TXT Einige Hostadapter haben keine Terminatoren, daher sollten sie irgendwo in der Mitte des Kabels liegen, und die Gerte an den Enden sollten ter- miniert sein. Der GE-V und GE SOFT TOPlink ist ein solcher Adapter. Falls Zweifel bestehen ob ein Gert (egal ob Hostadapter oder Festplatte, Wechselplatte, MO-Laufwerk, Streamer, etc.) Terminiert ist, kann man dies selbst mit einem einfachen Megert selbst berprfen: Einfach von Pin 2/4/6/8/10/12/14/16/18/32/36/38/40/42/44/46/48/50 einmal nach Pin 1-49 (die ungeraden!) messen ob ein Widerstandwert von ca. 330 Ohm vorhanden ist und von Pin 2/4/6/8/10/12/14/16/18/32/36/38/40/42/ 44/46/48/50 gegen Pin 26 messen ob ein Widerstandswert von ca. 220 Ohm vorhanden ist, dann kann man eigentlich sicher sein das da Gert Termi- niert ist. Ob ein Gert die Spannung fr TermPwr liefert, kann man einfach die Span- nung zwischen Pin 26 und Pin 1 am SCSI-Bus messen. Dort sollten knapp 5V (abzglich der Diodenspannung) anliegen. Terminator Power by Single-ended SCSI devices Die Spannung (TermPwr) soll zwischen 4.00 und 5.25 Volt Gleichspannung betragem. Minimal sollte ein Laststrom von 0.8 Ampere gewhrleistet sein. Auerdem sollte jedes Gert eine Sicherung von 1.0 Ampere besitzen. Parity-Checking Es gibt nur eine einzige Mglichkeit beim Parity-Checking! Entweder bei allen Gerten das Parity-Checking einschalten oder bei allen Gerten das Parity-Checking ausschalten. Ein Mischbetrieb (ein Gert ein und ein Gert aus) ist nicht erlaubt! Unit-Attention Einige Festplatten senden das "Unit-Attention" Signal nach einem RESET und sind daher nicht sofort ansprechbar. ltere TOS-Version vor TOS 2.05 (also 1.00 - 1.62) fragen den Festplattenport nur einmal nach einem Reset oder dem Einschalten ab und booten dann wenn die Festplatte nicht richtig antwortet, vom Diskettenlaufwerk A. Neuere TOS-Version als 2.05 fragen den Festplattenport zweimal ab und bootet auch dann von Festplatte wenn Unit- Attention im Festplatten-Setup eingeschaltet ist. Also: Vor TOS 2.05 sollte man Unit-Attention abschalten. Nach TOS 2.05 ist es egal ob Unit-Attention ein- oder abgeschaltet ist. Bus-Arbitration Jetzt hre ich hir stndig von Bus-Arbitrierung, aber: Was ist das genau? Wenn mehrere Initiatoren auf einem SCSI-Bus aktiv sind, mssen sie sich verstndigen, wer den Bus gerade benutzen darf. Dazu gibt es die Arbiter-Phase (Schiedsrichter-Phase), in der entschieden wird, wer als nchstes den Bus bekommt. Wollen mehrere gleichzeitig den Bus benutzen, bekommt der mit der hchsten SCSI-ID den Bus. Der Bus gehrt diesem dann, bis er ihn wieder freigibt (Bus-Free signali- siert) Damit knnen tatschlich mehrere Gerte gemeinsam ein Gert benutzen. Zustzlich knnen die Rechner sich auch untereinander unterhalten und damit eine Netzverbindung aufbauen. Initiatoren knnen Rechner sein (mehrere Rechner auf einer Platte), oder auch Streamer (selbstttiges Copy einer Festplatte) oder auch Flle von Reselektion (Gert hat sich wegen einer lang dauernden Aktion abgemeldet und meldet sich mit Vollzug zurck) Ach ja: wesentliche Voraussetzung: echte SCSI-Ports! Mit einem ACSI-Host geht das nicht!